Was vom Namen her klingt wie eine Heavy Metal Band, ist das Soloprojekt des kanadischen Singer/Songwriters Daniel Bejar, das zuletzt in klassischer Rockformation auftrat, beim vierten Album nun aber weitgehend solistisch mit einer Kombination aus schlichter akustischer Gitarre, weit geöffneter Synthie-Trickkiste und theatralisch überbordendem Gesangsgestus überrascht. I wanted to not make a rock record, sagt Bejar. Ist ihm gelungen. Fragt man sich beim eingängigen Dont Become The Thing You Hated noch, warum es Bejar nicht bei der akustischen Gitarre als Begleitinstrument belassen hat, gibt das aufbrausende Mad Foxes die Antwort: Der Kanadier liebt die große Geste, braucht dafür die ausschweifenden Synthie-Klangkulissen, die ein buntes Allerlei herbei zitieren. Trompete, Harfe, Cello, Riesenorchester, Chor. Gesanglich dreht Bejar manchmal gewaltig auf, klingt wie ein zerquälter Billy Corgan, lässt dann wieder, beim Titelsong, seine Stimme andächtig wie Mönchsgesang über der Frage aller Fragen schweben: Why does everyone of her lovers leave her? Your Blues erkundet persönliche Mythologien, Erleuchtungen, Traumbilder, erfindet magische Szenerien, erzählt vom Meer, das sich in Schnee verwandelt, vom rachsüchtigen Schauspieler. Staunend steht man vor labyrinthischen Bilderbögen, die verzaubern können, aber auch kalt lassen: wenn sie zur kryptischen Selbstbespiegelung schrumpfen.
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