Devendra Banhart
Flying Wig
In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft, und davon gibt es bei Devendra Banhart jede Menge. Die zehn Songs erwecken den Anschein einer sorgfältig kuratierten Ausstellung, nur dass hier Klänge statt Farben den Raum dominieren.
Bereits mit dem sechsminütigen “Feeling” lässt sich der Meister des Freak-Folk alle Zeit der Welt. Eingebettet zwischen organisch-warme Synthesizer-Klänge, beschert er seiner Platte einen gebührenden Einstieg und erinnert mit seinem verträumten Folk-Sound an “Space To Bakersfield” von Black Mountain. Das daran anschließende “Nun” wirkt hingegen, als hätte Banhart gerade erst seinen Spieltrieb entdeckt. In einem Kloster in Nepal entstanden, widmet er sich hier mit entrückt-sanftmütigem Sound dem Antrieb menschlicher Rastlosigkeit.
Diese Sanftmütigkeit eines Hippies in Sandalen streift er auf “Twin” für einen Moment ab, um sich stattdessen E-Gitarren, wuchtigem Schlagzeug und Bässen im Stile von Sleepy Suns “Wild Machines” zuzuwenden. Für manche Trips braucht es eben keine Drogen, sondern nur Banharts meditative Stimme. Die schießt einen nämlich in ähnliche Sphären wie manch bewusstseinserweiternde Substanz. Nebenwirkung: sofortige Abhängigkeit, ohne Aussicht auf Heilung.
Das steckt drin: Black Mountain, Vashti Bunyan, Sleepy Sun
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