Dass Melodycore mittlerweile ein ausgelatschter Strandpfad ist, sollte eigentlich jeder mitbekommen haben. Die Deviates leider nicht.
Im Gegensatz zu manch anderen Combos ist hier der Name alles andere als Programm. To deviate heißt abweichen, doch gegenüber bereits Dagewesenem ist besagte Abweichung sicher nicht zu verstehen. Lustig wird auf der 08/15-Melodycore-Kuh herumgeritten, als gäbe es kein Morgen mehr. Natürlich gibt es auch heute noch Bands (wie z.B. Pennywise), die das dürfen/können/sollen. Wenn das ganze aber mit einem verwaschenem Sound und einem Sänger, der des öfteren verdächtig an eine schlechte Ausgabe von Dexter Holland erinnert, dargeboten wird, kriege ich einfach die Krise. Dass das ganze Album kontinuierlich von einem eintönigen immer auf die Zwölf-Rhythmus unterlegt wird, macht das Ganze nicht besser, und auch der Gitarrist ist nicht wirklich bemüht, dem Ganzen auch nur eine Spur Eigenständigkeit oder Spielwitz hinzuzufügen. Als Beispiel sei nur die Melodie des Openers Come With Me erwähnt, bei der einem unweigerlich Peter Burschs Gitarrenbuch für Anfänger in den Sinn kommt. Vor fünf Jahren wäre diese Platte vielleicht noch in Ordnung gewesen, doch wie uns der Titel des Albums bereits weismacht, entfernt man sich mit der Zeit halt von so manchen Dingen.