Devin Dawns Debüt bietet soliden, massentauglichen Rock für Festivalhauptbühnen zur Mittagszeit.
Der Titel “Candy For The Masses” ist angelehnt an ein Depeche Mode-Meisterwerk, Sänger Hip (sic!) klingt wie eine Kreuzung aus Chad Kroeger (Nickelback) und Aaron Lewis (Staind), und der opulente Klang erinnert an Silverchair oder Alice In Chains. Somit baut die badische Band Brücken aus dem Besten von früher bis jetze und bewegt sich damit auf der sicheren Seite. Das hier ist nicht rau oder ungeschliffen, sondern glatt und musikalisch perfektioniert. Eingängige Songs zu schreiben ist ein goldenes Handwerk, und dieses Quartett ist darin sehr geschickt, denn die grundlegende, bittersüße Stimmung erreicht den Hörer zielgenau. Was den Aufbau ein wenig berechenbar macht und zudem manchmal etwas gewollt klingt, sind die bekannten Stilmittel vom dynamischen Wechsel von Strophe zum (zugänglichen) Chorus. Zum Ende hin allerdings gehen die jungen Herren etwas entspannter zur Sache und liefern somit gleich die hellsten Momente der Platte ab: “To Just A Girl” ist das wohl bewegendste Stück und “Today” ein erstaunlich lockeres Punkrock-Liedchen. Eher unnötig erscheint dagegen die Interpretation von Nik Kershaws “Wouldnt It Be Good”, die nur zeigt, dass es die Band sonst besser kann.