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    Diagrams
    Black Light

    VÖ: 13.01.2012 | Label: Full Time Hobby/Rough Trade
    Text: Max Lessman
    7 / 12
    Diagrams - Black Light

    Sam Genders, der abgeschlagene Kopf der Frickel-Folker Tunng, heißt jetzt Diagrams. Und das macht Sinn

    Wenn einer Band der Kopf abhandenkommt, ist meist der Spaß vorbei. Hoffnung gibt es oft nur, wenn die Band schon zu Lebzeiten mehr als einen hatte. Dann haben alle Seiten gewonnen. Die Band kann mit einigen Spenderorganen weiterleben, der abgeschlagene Kopf kann sich befreit um neue Dinge kümmern, und die Bewunderer haben etwas Neues zum Beklatschen.
    Bei Tunng ist das so. Das Kollektiv, das sich um Mike Lindsay und Sam Genders geschart hatte, nachdem diese schon zum Broterwerb Softpornos vertonten, ist heute um ein Mastermind ärmer, der Rest der Welt um eine Band namens Diagrams reicher. Doch leider geht es hier jetzt noch weiter mit den Stereotypen einer solchen Bandentwicklung. Die neue Band klingt wie die alte. Nur irgendwie trockener. Auch Sam Genders selbst begründet die Namensgebung seines neuen Projekts mit der fast mathematischen Genauigkeit in der Produktion. Die niedliche Stümperhaftigkeit, die den LoFi-Sound von Tunng immer prägte, erlaubt er sich hier fast nie. Auch die Elektronik liegt hier viel offener, ist klarer und wirkt dadurch oft angeklebt. Zwar gehen so der brüchige Charme und die Leichtigkeit verloren, schöne Lieder schreibt er trotzdem. Lieder mit Melodien, die gemacht sind, um von Herz zu Herz zu springen. Man sieht förmlich, wie sich zum Finale von “Antelopes” schöne Mädchen mit Reifröcken drehen, bis der Kronleuchter in die Willkommenstorte fällt. Auf einer sahnebekleckerten Karte daneben steht: “Willkommen zurück, Sam, schön dass es dir besser geht. Auf dem nächsten Album darf ich aber wieder mitmachen, oder? Dein Zufall.”