Gleich zu Beginn des ersten Songs “Strangle Area” muss man unweigerlich dagegen ankämpfen, nicht die ganze Zeit Dennis Lyxzén in seiner wilden Phase vor Augen zu haben. Die leicht hysterischen Kreischvocals von Sänger Bart Rymek erinnern stark an Refused, was allerdings nicht wirklich auf die Musik zutrifft (außer vielleicht bei “Silent Landscape”). Hier findet man deutliche Einflüsse aus dem Metalcore- und Screamo-Genre der letzten Jahre. Die Mischung von Metal-lastigen Gitarrenlicks und akzentuiertem Midtempo-Groove erinnert eher an Thrice oder auch Funeral For A Friend. Bei den melodischen Parts von “4 OClock In A Chinese Restaurant”, die mit uuuuhhhs und oooohhhs unterlegt sind, fühlt man sich gar an Finch erinnert, auch wenn Diatribe weniger poppig zu Werke gehen und die Gesangsstimme glücklicherweise nicht nach ‘Drive Thru’ klingt. Im Vergleich zu den momentan vielleicht größten deutschen Hoffnungsträgern Days In Grief fehlt Diatribe ein wenig die Eingängigkeit, musikalisch ist hier aber alles im grünen Bereich. Auch Produktion und Artwork sind sehr facettenreich und gelungen, so dass hier definitiv eine Empfehlung ausgesprochen werden kann.