Eine davon ist etwa die Autorin und Aktivistin Gloria Anzaldúa, die sich Zeit ihres Lebens mit feministischer Theorie und Kulturwissenschaft beschäftigt hat. Sobald wir uns entscheiden zu agieren, statt zu reagieren, sind die Möglichkeiten endlos, schrieb sie, und Didi, die sich eindeutig eingehender mit ihren Gedanken beschäftigt haben, widmen ihr gleich einen Song auf ihrem Debüt. Anschließend geht es weiter durch die universitäre Wildnis, denn Fragen zu Gender, Identität und dem Verhältnis zwischen Mehr- und Minderheiten in der US-Gesellschaft werden bei dem Quartett direkt aus dem Hörsaal auf die Bühne gebracht. Meg Zakany, Kevin Bilapka-Arbelaez, Leslie Shimizu und Schlagzeugerin Sheena McGrath entscheiden sich bei ihrem musikalischen Vortrag für jenen geländegängigen Indierock, der seit Sleater-Kinneys Ritt durch die Stadt das präferierte Vehikel für politisch-persönliche Statements ist. Auf “Like Memory Foam” geht es allerdings meist etwas gemächlicher zur Sache als bei den Riot Grrrls aus dem Nordwesten. Härter als beim scheppernden “Haru” wird es in den zehn Drei-Minuten-Songs nie, stattdessen regieren die locker aufgezogenen Saiten, die wabernden Drums und die naiven, nicht gerade für den traditionellen RocknRoll ausgebildeten Stimmen. Entsprechend kurz sind die Momente, in denen die kleine Studenten-Band aus Columbus, Ohio wie die größte Studenten-Band der Welt klingt. Das letzte Stück – “Bleached” – ist so ein Moment, und auch der ist eher lieblich als laut.