Die siebte Platte der Aeronauten fängt richtig gut an. Man fühlt sich daran erinnert, dass die Schweizer ursprünglich vom frühen englischen Achtziger-Pop kommen, vom Schwung der Dexy’s Midnight Runners und der Melancholie von Madness. Mit den schönen Bläsersätzen und der einnehmenden Melodie erinnert der erste Song “Junge Herzen gehen frei” an Superpunk minus Schnoddrigkeit und an Family*5 minus Genialität. Aber den Aeronauten gelingen nur wenige Popmomente dieses Schlags. Die übrigen Stücke bewegen sich zwischen Westernhagen-Rock für die, die sich beim Tanzen funky verbiegen, und der wortwitzigen Niedlichkeit von Wir sind Helden. Das Album ist ordentlich produziert, und die tollen Bläsermelodien kann man gar nicht oft genug erwähnen. Doch es sind die teils stumpfen Reime und die abgeschmackte Selbstironie mit dem immer wiederkehrenden Thema des alternden Mannes, die einem das schlechte Gefühl geben, man sei auf einem Stadtfest in Osnabrück gelandet, auf dem die Aeronauten die Masse so richtig zum Kochen bringt.
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