Was hat 25 Fotos und nur einen Titel? Richtig, die neue Aeronauten-CD. Wir könnten auf neuen Personenkult in einer postfordistischen Gesellschaft oder schlicht Einfallslosigkeit schließen – tun wir aber nicht. Wir könnten auch anmerken, daß sich im Titel Honolulu weniger Substanz als vielmehr dadaistische, wertneutrale Spielerei versteckt – wollen wir aber auch nicht. Reden wir lieber davon, daß dieses Album andere Qualitäten besitzt, sprich: verdammt gut ist. Die Aeronauten swingen und rocken wieder, deutsch und mit Bläsersätzen. Nach Jetzt Musik erscheint ein weiterentwickelter, würdiger Nachfolger. Man kann auch Post-Ska dazu sagen. Und – die Aeronauten tun nicht weh. Niemand legt den Finger in die offene Diskursrock-Wunde. Gerade deshalb verbreitet die Platte soviel Charme. Niemand hegt den Anspruch zu wissen, wo es lang geht. Man schaut auf die Welt hinab, ohne sich selbst dabei zu vergessen, hadert mit der provinziellen Heimat, um am Ende in fast schon fatalistischer Haltung zurückzukehren. Melancholie als Methode, aber immer mit einem Augenzwinkern. Schließlich ist alles eine Illusion, und vielleicht bin auch ich bereit, in vernünftigen Grenzen Gutes zu tun. Ihr versteht das alles nicht? Dann solltet ihr diese Platte erwerben.
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