Vielleicht liegt es auch daran, dass man ab einem gewissen Alter eine solche Platte nicht mehr komplett durchhören kann – sagt zumindest Neumayer. Nun denn. Nach dem dritten Durchgang gibt es auf alle Fälle mehrere Highlights, die ich mal explizit erwähnen möchte: Da wäre einmal Leichenhalle, eine Hommage an die Neue Deutsche Härte (textlich) und die Sisters Of Mercy (musikalisch). Dann die zweite Single Manchmal haben Frauen…. Ein klassischer Ärzte-Hit, dessen Text mal wieder für Furore sorgen wird. Über die Frauenhasser-Hymne Yoko Ono, ganze 30 Sekunden lang, muss man nicht viel Worte verlieren, ein typischer Farin Urlaub-Song. Ebenso der Schrei nach Liebe-Nachfolger Ein Sommer nur für mich. Thema mal wieder voll auf den Punkt gebracht, da bleiben keine Fragen offen. Ebenso beim Abschluss der CD: Herrliche Jahre ist erneut der Spagat zwischen Fun und Tragikkomödie, der in Deutschland wirklich nur einer Band gelingt. Vielleicht kann man sich über einige Lückenfüller wie Las Vegas oder N 48.3 streiten, denn diese Themen haben die drei schon etliche Male verbraten. Trotzdem: Allein der Titel und die Verpackung lassen nur einen Schluss zu: Die Ärzte können sich mittlerweile alles erlauben; könnte mir vorstellen, dass genau die grenzenlose kreative Freiheit ab und zu auch erdrücken kann. Was man aber bei diesen 19 Songs nicht merkt. Und das ist gut so.
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