Fiese Zeitgenossen würden an dieser Stelle Anmerkungen machen wie: Jetzt sind sie da, wo sie eigentlich mental noch hingehören, in der Schule. Stimmt. Noch nie konnte man auf einem Die-Ärzte-Album die Spontaneität des Trios so hautnah spüren wie auf “Unplugged – Rock’n’Roll Realschule”. Wo Grönemeyer bierernste Überzeugungsarbeit leistete und Die Fantastischen Vier ihre Musikalität unterstreichen wollten, machen Die Ärzte das, was sie am besten können: improvisieren. Alles unter der Prämisse: Wir können auch anders. Jeder Song der hier verewigten 18 (plus Medley) hat seine eigene Note. Instrumentierungen und Arrangements sind dermaßen weit draußen, dass es schwer fällt, Höhepunkte zu benennen. Eigentlich ein Gesamtkunstwerk, dessen Charme man nicht erst in Jahren zu würdigen wissen wird. Kompliment an die Risikobereitschaft, ein “Unplugged” mit einem Schulchor und Orchester umzusetzen. Allein dafür müsste es Preise regnen. Das hier ist die Fortsetzung, wenn nicht sogar Vollendung von Insterburg und Co. mit anderen Mitteln.
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