Ein Werk der Isolation sei das in Wien von David Furrer produzierte “Wandel”, sagen Die Arbeit. Vielmehr eine Sammlung von Werken, denn jeder Song stehe für sich, sei in sich abgeschlossen. Ein Album im Wortsinn, also. Nach dem großartigen, klassisch post-punkigen Debüt Material erschrecken zunächst die an eine ausgezehrte Version des Héroes-Del-Silencio-Hits “Entre Dos Tierras” erinnernden, verhallten Eröffnungsakkorde des Openers “Kaugummi im Haar”. Doch Die Arbeit machen sofort klar, dass ihr Licht nach wie vor in Grautönen scheint. Stoische Drumbeats, sich schlängelnde Basslinien, die Gitarren mal karg, mal sachlich, dabei niemals breitbeinig mackerhaft und der Gesang ein nüchternes Berichten – all das kennt man aus unzähligen Post-Punk-Zusammenhängen. Doch das hier ist so klassisch, dass es wieder zeitlos wird. “Keine Angst mehr vor den Ängsten/ Keine Chance auf Ewigkeit”, heißt es im minimalistisch im Vier-Viertel-Takt ausschreitenden “Probleme”. Genau dieser Ewigkeitswert ist diesen acht Liedern jedoch eingeschrieben. Wie die Kernzeile des Titelsongs es zwischen
Kunst-Pogo und Grübeln pointiert: “Alles, was du berührst, kann dich und mich verwandeln.” Die Arbeit werden sich ebenso verwandeln. Womöglich sogar in Stars. Und ihr Schein ist monochrom und enorm wichtig in dieser farblosen Zeit.
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VÖ: 21.02.2020