Die! Die! Die!
This Is Not An Island Anymore
Text: Jonas Silbermann-Schön
Das siebte Album der Neuseeländer versucht nicht mehr, seine zerklüfteten Soundlandschaften mit Melodien zu kaschieren, sondern will geradewegs zurück zu den jugendlichen Post-Punk-Entgleisungen ihres Debüts. 2005 sorgte Produzent Steve Albini für den richtigen Sound, jetzt reicht es Frontmann Andrew Wilson und Drummer Michael Prain, ihren alten Bassisten Lachlan Anderson zu reaktivieren, der trotz zehn Jahren ohne Album-Beteiligung nach wie vor bei den manischen Tempowechseln mithalten kann, während Wilson die Noise-Peitsche schwingt. Auf dem kurzen “This Is Not An Island Anymore” stechen zwar wenige Songs heraus, aber dafür entschädigt etwa das fies groovende “Losing Sight, Keep On Kicking”. Das wird mit “Takaparawhau” noch um ein Instrumental-Intro erweitert, bevor die wummernden Bass-Tiefschläge einsetzen – Jah Wobble von Public Image Ltd. lässt grüßen. Auch der Gesang wird mit der neuen Platte wieder direkter. Wilson schreit erstmals so klar, dass man ihn sogar versteht, und klingt dabei so schneidend wie Zach de la Rocha. Nur im Closer “IMAGINE (Spending So Long Making Other People Feel Like Shit)” gibt er sich wortkarg, bis alle innehalten und er “You’re not a very nice person” durch die Zähne presst. Wen er damit meint? Egal, der neue alte Sound steht Die! Die! Die! jedenfalls prächtig.
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