Dass Englisch mit einem harten deutschen Akzent mehr peinlich als charmant ist, haben spätestens Rammstein mit ihrem unbeholfenen Depeche Mode-Cover “Stripped” bewiesen. Die Krupps zelebrieren dieses Klischee trotzdem bis zum Erbrechen und darüber hinaus. Dazu kommen primitiv vor sich hin stampfende Riffs, die Richard Kruspe selbst an seinen schlechtesten Tagen nicht mal in Erwägung ziehen würde. Erratische Electro-Beats wie in “Carpet Crawlers” wiederum erinnern an die schlimme Zeit des Eurodance. Zudem versucht sich Frontmann Jürgen Engler in dem kitschigen Song an richtigem Gesang, was zu keiner Sekunde funktioniert. Eine Trigger Warning ist hier tatsächlich angebracht, denn Freunde des guten Geschmacks werden bei “Vision 2020 Vision” schnell in Rage geraten. Wer angesichts des musikalischen Stumpfsinns noch nicht um Gnade fleht, dem geben platte Texte wie in “Fuck You” oder dem Deutsch gesungenen “Obacht” den Rest: Seid gewarnt und gebt gut acht/ Er hat schon viele umgebracht/ Obacht, Obacht, gebt gut acht/ Obacht, Obacht in der Nacht. In den 80ern waren Die Krupps Vorreiter, heute hecheln sie ihren Nachahmern hinterher, ohne Chance, den Rückstand aufzuholen. Die Urväter des Industrial Metal haben sich selbst überlebt und sollten dringend beim Altmetall entsorgt werden.
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