Doch während Tocotronic und ehedem Blumfeld gewissenhaft über ihre Zäsuren entschieden, streunten Die Sterne in musikalischer Hinsicht zuletzt recht frei umher. Es gab allerhand Handfestes und Kurzweiliges, jedoch wenig Zwingendes: Northern-Soul-Verbeugungen, schwitzenden Kellerfunk, guten alten Indierock – und eine Teilnahme an einem Rockwettbewerb, der ihnen einen kritischen Artikel in der Zeit von Ted Gaier von den Goldenen Zitronen einbrachte. Es war schon irgendwie vorstellbar, dass man eines Morgens aufwacht und die Band hat sich aufgelöst. Doch keine Bange: Nun sind Die Sterne wieder fix. Denn sie haben sich auf den Kern ihrer Unternehmung zurückbesonnen: Den Wunsch, deutsch zu singen und gar nicht so zu klingen; Musik zu spielen, die wirklich in die Beine geht und nicht nur eine dieser Simulationen von Funk oder Disco ist, die uns hierzulande sonst gerne aufgetischt werden. Natürlich machten Die Sterne auch schon früher in Disco. Wie gut es doch aussah, als wir zu Trrrmmmer tanzten! Daher ist es wunderbar, dass viele Stücke auf “24/7” die Trümmerstücke wieder aufnehmen: “Depressionen aus der Hölle” hat diesen tollen Bass, “Deine Pläne” die melodiöse Erhabenheit, “Wie ein Schwein” gleich beides. Die Single “Life In Quiz” geht noch entschlossener auf die Vier. Hier stand Giorgio Moroder Pate. Und hier wird der Einfluss des neuen Produzenten und Mentors Munk am deutlichsten, der Die Sterne bei den Aufnahmen betreute und ihnen den korrekten Weg deutete. Diese Platte strahlt hell. Die Sterne geben wieder eine Richtung vor.
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