Wenn eine Band, die sich Die Sterne nennt, eine Platte mit dem Titel “Das Weltall ist zu weit” aufnimmt, öffnen sich dem interpretationswilligen Hörer Türen und Tore. Erst recht, wenn im Titelstück “…und der Rest ist schon verteilt” gereimt wird. Gehören Sterne nicht ins All? Und was treiben sie so, wenn sie dort nicht sein können, die hiesigen Freiräume aber verteilt sind? Die Sterne beziehen Stellung. Frank Spilkers Texte waren selten so eindeutig, trotzig, krawallig. Verdammt jung hört sich das an, eher nach angry young man als nach bisslosem Alterswerk. Nach dem mauen ’99er-Album “Wo ist hier” und anschließender dreijähriger Veröffentlichungspause hatten viele die Band schon abgeschrieben – doch dann meldeten sie sich mit “Irres Licht” fulminant zurück. Entsprechend hoch liegen jetzt die Erwartungen, denen Die Sterne nicht immer gerecht werden können. An den identitätsstiftenden Texten liegt es nicht, auch nicht an den eingängigen, Sterne-typischen Melodien, wohl aber an der Produktion. Denn auch wenn die Entscheidung, auf Produzent und Studio zu verzichten und lieber im eigenen Keller aufzunehmen, in diesem Zusammenhang schlüssig scheint: Das Resultat klingt ein wenig schwachbrüstig.
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