Die Toten Hosen
Unsterblich

In Düdo nichts Neues: Campino und Co. walzen ihre eigenen Spurrillen behäbig weiter aus.
Ihr größtes Talent liegt darin, sich sympathischer darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind. Darin liegt auch die Krux des neuesten Hosen-Longplayers: durch gezielten Hype erwartet man ein töftes Album, doch unterm Strich ist es wieder der lauwarme und handelsübliche Hosen-Sound, den sie seit Jahren in austauschbarer Meterware herstellen. Die selben Sprüche, der selbe Gestus von einer Clique, die an Eloquenz ungefähr soviel aufzuweisen hat, wie ein Männerkegelverein aus einer Kleinstadt. Gähn! Nach der Aufdeckung von Helmut Kohls Schwarzkonten ist es eigentlich mal an der Zeit, Campinos 14jährigen Ghostwriter zu enttarnen, der wohl für Zeilen wie zum Beispiel „Verschwendet eure Zeit und kommt mit uns – auf diesen Schlachtruf waren wir stolz“ verantwortlich ist. Das ist es also, das unermüdlich auf unerwachsen getrimmte Jovialgewissen von Campino? Au weia, dieser Mann holt sich also Leute wie Rocko Schamoni, Funny Van Dannen und Frank Z. (Abwärts) ins Studio, damit seine imageträchtigen Inhalte mal wieder an formaler und inhaltlicher Leichtigkeit gewinnen? Aber nein, die Hosen sind schon ein lustiger Haufen, die, nach ihren Hobbys gefragt, stets cool und bodenständig ‘Fortuna Düsseldorf’ sagen. In unsterblichen Lettern prangt auf dem Cover vorne links ein Schild mit der Aufschrift ‘Auf Wiedersehen!’. Auf ein solches kann ich allerdings ganz gut verzichten…