Blumfeld kommen aus dem Dunstkreis von Bielefeld und haben ihre Heimat in Hamburg gefunden. Was sie eint, ist nicht nur das Exildasein. Beide sind Bands, die in ihrer Muttersprache singen und auf den Punkt texten. Kompromisslos beziehen sie Stellung, unorthodox und ungeniert. Dabei sind Blumfeld der große Bruder mit Jackett und die Türen der kleine Bruder mit dem Riss am Knie in der Hose. Wo andere auf die Poesie der Sprache setzen, fallen die Türen mit selbiger ins Haus, um ihre spitzen gotischen Finger, um die sie Gustaf Gründgens beneiden würde, in die zahlreichen fiesen, fleischigen, teils schon entzündeten Wunden dieser Gesellschaft zu legen. Unorthodox und nicht interessant, das ist der Schlüssel – nicht zum Erfolg, sondern zum Verständnis einer Band, die auf klare Worte und stramme Saitenschläge setzt. Was sie trennt von Blumfeld oder Erdmöbel ist das Ungestüme. Die Türen sind sich nicht zu schade für ein Augenzwinkern und unhippes Metropolendasein. Wo sonst überladenes Berlingehabe herrscht, ist hier angenehme Zurückhaltung zu spüren, denn wenn die Inhalte stimmen, ist Poserei nicht von Nöten. Diese Erkenntnis paaren Die Türen mit ursprünglicher Herzlichkeit, sie bleiben Subjekt und werden nicht zum verhätschelten Objekt. Alles an dieser Band ist echt, Musik und Mensch, kein Make-up und keine Show. Das ist angenehm und unterscheidet sie von zahlreichen nervigen Zeitgenossen. Diese und wir können auf A-Z eine Aufrichtigkeit betrachten, die nicht selbstverständlich ist.