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    Diefenbach
    Set & Adrift

    VÖ: 18.07.2005 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text:
    9 / 12

    Nach drei Alben und fünf Jahren haben die Dänen Diefenbach endlich das gefunden, was sie ausmacht: Breitwand-Pop mit Indie-Appeal, Elektronik und Melodie-Orgien.

    Ein langer Weg der Selbstfindung, den Diefenbach da hinter sich haben: Auf ein sprödes, komplett instrumentales Debüt folgte ein zugleich facettenreiches, aber auch unausgegoren, weil sprunghaft wirkendes Zweitwerk mit ersten Gesangsmelodien. Jetzt, mit “Set & Drift”, tun sie ebendas: Sie setzen Diefenbach-Standards, driften aber gleichzeitig gekonnt und homogen durch die Genres und klanglichen Ansätze. Denkt man beim Gesang oft und gern an Brian Wilson oder die Byrds, verzaubert einen das dazugehörige Arrangement mit der ausgeklügelten Lässigkeit von Turin Brakes oder I Am Kloot. Zugleich gemahnt die vorsichtige, aber präsent eingewobene Elektronik an poppende Plucker-Ideale wie Prefuse 73 oder New Order, die Zweistimmigkeit des Gesangs lässt Rückschlüsse auf eine große Simon & Garfunkel-Verehrung zu, und die sonnige Positivität des Gesamtgefühls hat viel von Bands wie The Bees oder The Thrills. All das zeigt nur eins: Diefenbach haben ein zeitlos dichtes, schwer kategorisierbares Album gemacht, das dank seines überzeugend vielschichtigen Sounds sogar die einzige Schwachstelle ihres Œuvres zu kaschieren vermag: Manche Songs sind von der reinen Komposition her nicht unbedingt die stärksten. Zu hören gibt es dennoch äußerst viel, und nichts davon wirkt bemüht. Eine lange Suche mit Erfolg also: Diefenbach haben, obschon Pop, einen ureigenen Sound gefunden. Das allein ist heutzutage schon eine Kunst.