Kraftvoller Punkrock mit hintergründigen Melodien und intelligenten Texten. D4 auf dem Weg zur Underground-Spitze.
Fast schon krampfhaft sind Dillinger Four auf ihrer Homepage darum bemüht, das Wort Pop-Punk von sich zu weisen. Wenn man das Zweitwerk hört, fragt man sich allerdings, warum sie so aufgeregt mit den Flügeln schlagen, denn die Songs haben einen durchaus kantigen Charme, der nun nicht sofort an Green Day denken lässt. Mit ungebremster Spielfreude holzen sich die vier mitteljungen Herren aus Minnesota durch die 13 Songs auf Versus God und holen zwischenzeitlich höchstens mal Luft, um anschließend noch fester drauf zu hauen. Zwar haben sie kaum ultra-eingängige Hooklines, die schon mit dem zweiten Hören im Ohr hängen bleiben, dafür wachsen die Songs dann aber auch mit jedem Durchlauf. Größter Trumpf ist dabei, dass hier gleich zwei hauptamtliche Sänger am Start sind, die sich stimmlich bestens ergänzen. Während Erik eher für die heiser-melodiösen Parts zuständig ist, übernimmt #51 an den Stellen, wo eine fettes RocknRoll-Organ von Nöten ist. Und beide machen ihren Job außergewöhnlich gut. Ansonsten bleiben Dillinger Four der charmanten Unart, ihren Songs ellenlange Titel zu geben, ebenso treu, wie der Gewohnheit, niedliche Samples, die die Songs konterkarieren, als Intros oder Outros zu verwenden. Alles in allem eines der besten Punkrock-Alben des Jahres bislang.
weitere Platten
Civil War
VÖ: 17.10.2008
Situationist Comedy
VÖ: 27.05.2002
Midwestern Songs Of The Americas
VÖ: 01.01.1998