Beim Debüt Bumble-Bee Eyes war Dipsomaniacs noch eine Ein-Mann-Band. Für den zweiten Anlauf holte sich Oyvind Holm aus dem norwegischen Trondheim zwei Musiker und vier Spuren dazu: Hatte Holm seinen Erstling noch auf dem Vier-Spur-Rekorder zusammengefrickelt, so haben sich die Dipsomaniacs inzwischen die doppelte Spurbreite geleistet. Das Ergebnis Reverb No Hollowness ist geprägt von psychedelischen Sounds, wie man sie aus den späten 60ern kennt, und die werden durch ein bißchen Lo-Fi-Charakter eher besser. Musikalisch ist vor allem Melancholie angesagt. Jene wird durch Holms verstärkt, der klingt wie John Lennon mit schwerer Kehlkopfentzündung. Traurig wird es deshalb noch lange nicht, weil die Dipsomaniacs immer wieder hübsch-fröhliche Pop-Akkorde in ihre Stücke einbauen. Er habe schwer geseufzt, als die elf Stücke endlich aufgenommen waren, schreibt Holm im CD-Booklet. Monatelang sei er von den Liedern wie besessen gewesen. Kann ich verstehen.
weitere Platten
Braid Of Knees
VÖ: 15.05.2000