Melancholie haben sich Dirty Spoon in riesigen Lettern auf ihre Fahnen geschrieben. Das ist nicht unbedingt eine außergewöhnliche Inspirationsquelle für deutsche alternative Musik, aber ebensowenig ist es die uninteressanteste. Problematisch wird es dann, wenn die musikalische Umsetzung dieses Gefühlszustandes dann nicht mehr Melancholie vermittelt, sondern Langeweile. In den ersten fünf Songs des zweiten Albums der Band aus dem Erzgebirge geschieht kurz gesagt nicht viel. Its Not Explainable” kann noch ein wenig Aufmerksamkeit erregen, auch bei Twelve Sharp” horche ich noch kurz auf, aber hier wohl nur, weil die Strophe an Die Interessanten” von den Sternen erinnert. Die Gitarren-Ideen und Songstrukturen reihen sich dann auch nahezu nahtlos in die Reihe der entsprechenden deutschen Produktionen ein: Sharon Stoned ist nicht nur ehemaliger Tourpartner, sondern kann wohl auch als Vergleich dienen. Hier und da ganz nett, unterm Strich aber zu ausgelatscht, um mich anzusprechen.
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Shake Well
VÖ: 01.01.1900