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    Dirty Three
    Love Changes Everything

    VÖ: 28.06.2024 | Label: Drag City/Bella Union
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 376
    10 / 12
    Dirty Three - Love Changes Everything

    Nach über einem Jahrzehnt veröffentlicht Warren Ellis mit Dirty Three ein neues Album und beweist: Nick Caves Gefährte und seine beiden Bandkollegen sind auch nach zwölf Jahren Abstinenz eine Klasse für sich.

    “Love Changes Everything” erklärt die Liebe zum Mantra, gebündelt zu sechs Songs. Großer Worte bedarf es dafür nicht: Auf “Cinder” (2005) hatte es noch sporadische Gesangsexperimente gegeben, die Abkehr folgte auf “Toward The Low Sun” (2012). Mit ihrer neuen Platte treten die drei Australier abermals den Weg ins Schweigekloster an und lassen die Instrumente für sich sprechen.

    Das Ergebnis ist ein lupenreines Post-Rock-Album und ein Warren Ellis, der in seiner Rolle als Visionär brilliert. Bereits mit dem Anfangsstück “Love Changes Everything I” fühlt man sich ans Flirren eines alten Röhrenfernsehers erinnert, bevor Ellis mit seiner knarzigen Violine lustvoll dazwischen grätscht. Die Antenne will allerdings niemand richten: Das Bild bleibt bewusst unscharf, Mick Turners Gitarre gniedelt, während in “Love Changes Everything II” nur noch die Kontur eines Riffs zu erkennen ist, und ein Klavier in Moll die tragende Rolle übernimmt.

    Dessen melancholischer Grundton, der an Mono (“Heaven In A Wild Flower”, “Parting”) und God Is An Astronaut (“Epitaph”) erinnert, mündet mit dem Closer “Love Changes Everything VI” in eine zehnminütige Soundcollage aus E-Geigen-Verzerrung und Folk – und setzt den gebührenden Schlussakkord.

    Das steckt drin: God Is An Astronaut, Mogwai, Mono

    weitere Platten

    Toward The Low Sun

    VÖ: 24.02.2012

    Ocean Songs

    VÖ: 01.03.1998

    Sad & Dangerous

    VÖ: 30.11.1995