Dirty Three
Love Changes Everything
“Love Changes Everything” erklärt die Liebe zum Mantra, gebündelt zu sechs Songs. Großer Worte bedarf es dafür nicht: Auf “Cinder” (2005) hatte es noch sporadische Gesangsexperimente gegeben, die Abkehr folgte auf “Toward The Low Sun” (2012). Mit ihrer neuen Platte treten die drei Australier abermals den Weg ins Schweigekloster an und lassen die Instrumente für sich sprechen.
Das Ergebnis ist ein lupenreines Post-Rock-Album und ein Warren Ellis, der in seiner Rolle als Visionär brilliert. Bereits mit dem Anfangsstück “Love Changes Everything I” fühlt man sich ans Flirren eines alten Röhrenfernsehers erinnert, bevor Ellis mit seiner knarzigen Violine lustvoll dazwischen grätscht. Die Antenne will allerdings niemand richten: Das Bild bleibt bewusst unscharf, Mick Turners Gitarre gniedelt, während in “Love Changes Everything II” nur noch die Kontur eines Riffs zu erkennen ist, und ein Klavier in Moll die tragende Rolle übernimmt.
Dessen melancholischer Grundton, der an Mono (“Heaven In A Wild Flower”, “Parting”) und God Is An Astronaut (“Epitaph”) erinnert, mündet mit dem Closer “Love Changes Everything VI” in eine zehnminütige Soundcollage aus E-Geigen-Verzerrung und Folk – und setzt den gebührenden Schlussakkord.
Das steckt drin: God Is An Astronaut, Mogwai, Mono
weitere Platten
Toward The Low Sun
VÖ: 24.02.2012
Whatever You Love, You Are
VÖ: 13.03.2000
Ocean Songs
VÖ: 01.03.1998
Sad & Dangerous
VÖ: 30.11.1995