“Kim’s Dirt”, das Startstück, dauert zehn Minuten und enthält vier Töne. Die kommen nicht originell montiert kurz, lang, laut, leise. Nein, sie kommmen so zäh und regelmäßig als wollte das australische Trio das Kursbuch der Deutschen Bundesbahn intonieren. Alles sparsamst instrumentiert mit einer Gitarre (zuweilen Bass), einer verzerrten Violine und einem höchst variablen Schlagzeug. Liebhaber von Kopfmusik der Marke Tortoise, Sea and Cake oder Gallon Drunk könnten daran Gefallen finden. Generell empfehlenswert für Leute, die nicht wissen, ob sie Valium oder Koffein brauchen. Die Instrumentalstücke der Dirty Three gehen in ihrer fiesen Schlichtheit an die Substanz des Hörers, reiben auf und nagen am Nerv. Die 39 Clocks waren dagegen fast leichte, eingängige Kost. Fahriger Rhythmus und schlechte Laune. So schön kann Durchdrehen sein.
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