Dreckig ist das ganz und gar nicht, was die drei Australier Warren Ellis (Violine), Mick Turner (Gitarre) und Jim White (Schlagzeug) da produzieren. Und schon gar nicht verstaubt – obwohl einige Songs ihre Wurzeln in der Klassik nicht verleugnen können – und auch nicht müssen. Wenn in Rock-verwandter Musik Geigen zum Einsatz kommen, kann das ganz schön nach hinten losgehen und schnell in beliebigem Gefidel ausarten – doch The Dirty Three kommen nie auch nur in die Nähe solcher Exzesse, sondern zelebrieren enorm reduzierte Songs, die vielfach Möglichkeiten nur andeuten und dem Hörer eine Menge Freiraum lassen. Ellis, der auch bei den Bad Seeds spielt, also sicherlich in epischer Melancholie geschult ist, dominiert das Geschehen mit der Geige. Die sehr akzentuiert gespielten Drums und die minimalen, klaren Gitarrenlinien bilden das Fundament für mal wehmütig klagend, mal fröhlich in die Zukunft schauende Exkursionen dieses Instruments. Wunderschönes Album.
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