Disengage
Application For An Afterlife
Text: Martin Iordanidis
Disengage setzen auf einen Mix aus Mainstream Rock und Hardcore-lastigem Shouting, der so weit nicht hergeholt ist, aber auf Dauer in die Hose geht. Die chronisch monotonen Vocals von Jason Byers klingen zu Beginn in “Pharmacyland” ja noch ganz stylish. Ein bisschen wie ein gepitchter Glenn Danzig und damit potenziell sehr witzig. Nur selten schwingt das Pendel in rotzpunkige Gefilde (“In Touch”) doch schon nach drei Tracks beginnt die stoische Simplizität des US-Quartetts gehörig zu nerven. Die gesanglichen Parallelen zu Tools Maynard James Keenan sind überdeutlich, ohne jedoch auf einem entsprechend dynamischen Unterbau zu fahren. Über 13 Tracks kommen die Herren nämlich mit einem Survival-Paket an Gitarren-Akkorden über die Runden. Lediglich in den düsteren Tracks wie “Cover The Globe” macht diese Melange Eindruck und rüttelt aus dem Koma wach, das sich auf “Application For An Afterlife” allzu schnell einstellt. Bleibt abzuwarten, ob es denn noch ein Leben nach diesem Album gibt.
weitere Platten
Obsessions Become Phobias
VÖ: 23.10.2000