Das große Problem von Disturbed ist ihre Austauschbarkeit. Vom Plattencover über die Songtitel, weiter zu den Texten David Draimans und bis hin zur Musik an sich fehlt ihnen das Alleinstellungsmerkmal. Vor Songs mit Titeln wie “Warrior”, “Crucified”, “Sacrifice” oder “Innocence” stellt die Band das instrumentale Remnants, das – natürlich – mit einer akustischen Gitarre beginnt und dann per Skalensolo in den Titeltrack mündet. Technisch ist das alles sauber, die generischen Metalriffs spielen Disturbed mittlerweile im Schlaf, so automatisch und mit unbeirrbarer Folgelogik tönen sie aus den Boxen. Wenn Disturbed ihren Sound mal variieren, packen sie die große Rockgeste aus, die Creed eigentlich schon vor Jahren zu Grabe getragen hatten. Quasi with arms wide open skandiert Draiman: Now if I am to survive/ The infection must die, reimt dann die auch noch auf why oder eben died auf genocide und stirbt überhaupt tausend Tode. Wenn sich die ewig gleichen Riffs im ewig gleichen Tempo über die ewig gleichen Songstrukturen legen und dazu die ewig gleichen Vokabeln von der ewig gleich klingenden Testosteronstimme geknödelt werden, verliert man jegliches Zeitgefühl. Die zweite Hälfte von “Asylum” hat dem bis dahin Gehörten kein Jota mehr hinzuzufügen. Disturbed haben ihren Sound damit in zehn Jahren so perfektioniert, dass sich Pose und Song, Klang und Optik zu der gleichen Eintönigkeit vereint haben, die sich über die Jahre auch auf ihren Plattencovern breit gemacht hat.
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