Wieder einmal befindet sich das Potenzial und das Neue an dieser Band nicht unbedingt im vorderen Drittel der Platte, obwohl “The Game” natürlich ein Single-Anwärter ist – das Experiment mit Orgy-ähnlichen 80er-Wave-Anleihen funktioniert recht gut. Größte Konkurrenz kommt erwartungsgemäß von einem Cover: “Shout 2000” (im Original von den großartigen Tears For Fears) wird sicher auch bald durch unsere Crossover-Parties hallen. Und mal abgesehen von der äußerst strittigen Frage, wer ein solches Cover wirklich braucht, beweist die Band zumindest bei der Songauswahl guten Geschmack. Und bei der Umsetzung Respekt für’s Alter. Was generell positiv an Disturbed auffällt, ist die klare und nicht übertriebene Produktion. “Stupify” und das wirklich coole “Down With The Sickness” überzeugen zudem durch einen ständigen Wechsel zwischen Melodie, Geschrei und Ragga-Anleihen, der zwar nicht neu ist, aber in diesem Falle zumindest nicht abgetreten klingt. “Numo” kommt dann zur Abwechslung getragen, aber nicht minder mächtig daher, und mit “Droppin’ Plates” gibt es kurz vor Schluss noch mal einen richtigen Höhepunkt. Alles in allem zwölf innovative und authentische Songs, die zwar moderne Musik nicht unbedingt revolutionieren, aber besser definieren als vieles andere.
weitere Platten
Divisive
VÖ: 18.11.2022
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VÖ: 21.08.2015
The Lost Children
VÖ: 04.11.2011
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VÖ: 27.08.2010
Disturbed
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Indestructible
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Ten Thousand Fists
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