DJ Shadow
The Less You Know, The Better
Text: Zlatan Alihodzic
Denn damit verhunzen sie meist nicht nur die anderen Stile, sondern verlieren ihre Kernkompetenz aus den Augen. Zwei Hälften ergeben dann nicht immer ein Ganzes. Dass ein Rap-Produzent tatsächlich mal außerhalb seines Fachbereichs gute Arbeit abliefert, kommt selten vor. DJ Shadow wildert auf “The Less You Know, The Better” gleich auf mehreren Gebieten. Da sind zum Beispiel harte Gitarrensounds. Die hat der in der Szene hochgeschätzte Produzent auch gut im Griff. Aber für Songs wie “Border Crossing” muss sich einer wie Shadow auch keine große Mühe geben – was man dem Metal-Beat-Bastard allerdings deutlich anhört. Pumpt gut, ist aber langweilig. Der Ausflug in die Folkwelt – “I’ve Been Trying” – sprüht auch nicht gerade vor großartigen Ideen, Scratches zur Akustikgitarre hauen niemanden mehr vom Hocker. Weiter geht es mit einem Hauch Kammer-Pop zu simplem Pianospiel, “Sad And Lonely”, auch eher so mittel. Und da wird der Fan früherer Shadow-Stücke schon sauer. Die Zeit seiner actionreichen TripHop-Beats scheint vorbei zu sein. Man muss die guten Songs auf “The Less You Know, The Better” schon mit der Lupe suchen. “Tedium” ist so einer, recht ruhig und schlicht, aber atmosphärisch und mit schönen Ideen gespickt. “I Gotta Rokk” macht das, was der Name vermuten lässt. Bezeichnend aber: Den schmissigsten Beat verballert DJ Shadow für ein 28 Sekunden dauerndes Skit. Das ist sinnlos. So wie über weite Strecken die komplette Platte.
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