Dass die elf neuen Songs größer klingen als ihre Vorgänger, ist unter den gegebenen Voraussetzungen wenig überraschend. Immerhin sind sie dafür vom Schlafzimmer ins Studio umgezogen. Wirklich interessant ist, dass Django Django gleich mit dem Opener “Giant” den Eindruck vermitteln, dass sie es geschafft haben, ihren teils merkwürdigen Stilmix zu konzentrieren, ohne die daraus entstehende Soundcollage unnötig zu verdichten. In “Shake And Tremble” rücken die Surf-Gitarren ein wenig in den Hintergrund und machen Platz für jene Beat-und-Chanson-Einheit, die die Schotten schon auf ihrem nicht weiter benannten Debüt andeuteten. Die konsequente Entwicklung einer Band, der plötzlich ein vollbestücktes Schlagzeug zur Verfügung steht, während sie früher ihre Zeit damit verbracht hat, eine einzige Floor Tom auf die Bedürfnissen des jeweiligen Songs hin zu stimmen. Wenn der Klang des Dschungels, 80er-Synthies, Elektro-Spielereien und Melodiebögen zwischen John Lennon und Brian Wilsonn auf “Born Under Saturn” ineinander fließt, behalten Django Django trotzdem Indierock im Hinterkopf. Dass die befremdlich pumpenden “First Light” und “Reflections” wie übermotivierte Mitbringsel der DJ-Engagements von Drummer und Produzent Dave MacLean klingen, verzeiht man ihnen gerne binnen Minuten. Denn dann erzählt “High Moon” von den Nachtschwärmern, die “First Light” nicht abschrecken würde. Django Django sehen “Born Under Saturn” als eine Art Wiedergeburt ihrer selbst, was etwas weit gegriffen scheint, wenn man über die spirituelle Grundstimmung des Albums hinwegsieht.
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Django Django
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