Wer 2015 die nach der Band benannte Debüt-EP in die Finger bekommen hatte, konnte sich zu Hits wie “Feels Like 37” aufs Bett legen, die alten Gallagher-Poster an der Wand anschwärmen und sich vorstellen, wie es sich anfühlen könnte, wenn Oasis tatsächlich wieder zusammenfinden würden – was natürlich nie passieren wird. Sänger Thomas ODell eckt stimmlich wie gestisch nicht so an wie sein Vorbild Liam, weshalb man sich um die Zukunft von DMAs weniger sorgen muss. Der Australier hat aber dessen Sinn für Melodie und sogar den nordenglischen Dialekt so verinnerlicht, dass der ständige Vergleich mit den Briten nur im Sinne der Band sein kann. Auf “For Now” versucht sie in der Mehrzahl der Songs gar nicht, am Rezept etwas zu verändern: glanzvoll produzierter Britpop, bei dem mindestens einer der Musiker als Noel-Analog die Akustikgitarre schrammelt und den sonst rockigen Songs diese leicht perkussive, vor allem aber romantische Note verleiht. Träumerische Synthie-Akkorde reichern die einfachen Kompositionen mit einem sehr vollen Sound an, zu dem ODell schüchtern und kitschig, aber berührend über das ihn verwirrende Verliebtsein singt. Bedeutsam anders klingen DMAs auf der Retro-Synthiepop-Ballade “The End” und dem psychedelischen “Break Me”, zwei Showcases dafür, dass in der Band mehr Potenzial schlummert, als ein gelungener Oasis-Klon zu sein. Solange das ihr Alleinstellungsmerkmal bleibt, dürfen sie das aber gerne auskosten.
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