Dog Date
Zinger
Zugegeben, an die knallbunte Genre-Piñata von Angel Du$t kommen Dog Date (noch) nicht ran. Ihr erstes Album, das Frontmann Dylan Kennedy nicht mehr in Eigenregie aufgenommen hat, passt trotzdem bestens ins Roster zu Bands wie Truth Cult und Soft Grip.
Dafür schart Kennedy jetzt zwei Schlagzeuger um sich, die ihr Bestes geben, dem Chaos seiner Kollegen aus kaputtem Surf-Garage, krummen Math-Riffs und Kennedys übersteuertem Geschrei Einhalt zu gebieten. Das gelingt ihnen eigentlich nie – und das im bestmöglichen Sinn.
Songs von Dog Date fühlen sich generell so an, als würde man permanent die Treppe runterfallen. Hinterherschmeißen sie einem gleich mehrere “Bleach”-Reminiszenzen, vor allem im Opener mit dem vermutlich nicht zufällig gewählten Titel “Nirvana”, melodiöse Wipers-Riffs und eine Produktion, die so scheppert wie die WG von Fidlar, in dem die ihre ersten Songs aufgenommen haben.
Auch die Megalomanie von King Gizzard ist Dog Date nicht fremd: In “Slug” versuchen sie sich an so etwas wie Sludge-Punk, “Xipe” schielt auf das Frühwerk der Australier oder die Hardcore-Psych-Entgleisungen von den Osees. Versöhnlich wird es nur im krummen, halbakustischen Closer “I Love That Story” à la Ween. Für alle anderen Songs gilt: Demnächst in einem guten Skatevideo.
Das steckt drin: Ween, Wine Lips, Wipers