Dogs Die In Hot Cars
Please Describe Yourself
Text: Wolfgang Kienast
“Godhopping”, der Opener auf “Please Describe Yourself”, legt ein ordentliches Tempo vor, verfügt mit knackigen zweieinhalb Minuten über perfekte Hitlänge und im Ohr sagt eine Stimme “Ich bin schon da!”, bevor man den Song bewusst wahrgenommen hat. So funktioniert Pop. Ähnlich geht’s einem mit “I Love You ‘Cause I Have To” bei leichtem Ska-Touch oder dem romantisch angehauchten “Celebrity Sanctum”. Da lassen sich Dogs Die In Hot Cars, dem elegischen Charakter dieses Ohrwurms entsprechend, mal knappe fünf Minuten Zeit. Wirklich, sie können Songs schreiben und sich über weite Strecken den Luxus erlauben, auf Effekthascherei im Studio zu verzichten. Es gelingt ihnen, ebenso dicht wie klar zu klingen, ebenso eingängig wie eigenwillig. Ihr Album groovt passabel und eine Portion Soul kann man ihm nicht absprechen. Attribute, die in den frühen achtziger Jahren auf Dexy’s Midnight Runners zutrafen. Die wiederum hatten auch ihre Vorbilder, bezogen sich auf den jungen Van Morrison, klangen dabei aber zeitgemäß. Dogs Die In Hot Cars gelingt das nicht so ganz, doch sollte man ihnen nicht unterstellen, eine reine Retro-Band zu sein. So frisch und unverbraucht hören sich Museumswächter für gewöhnlich nicht an.