Sie schwankt zwischen Hypomanie und Depression wie ein Baum im Wind. Mittlerweile haben Dominic die Sache aber im Griff, dank der Musik. Darin können sie abtauchen wie ein mit Torpedos bestücktes U-Boot, das zunächst sanft und langsam die Sinne entlang gleitet, bis es aus dem Nichts empor schießt wie Lava aus dem Beerenberg-Vulkan. Konnte man Dominic bisher problemlos im nihilistisch gefärbten Todesstreifen zwischen Hardcore und Postpunk verorten, hat sich das norwegische Quartett zum Schreiben der Songs von “Persona” in die Klosterkapelle zurückgezogen. So ertönen zwischen den Eruptionen von Gitarre und Schlagzeug immer wieder sphärische Synthesizer und furchteinflößende Chöre, die durch die Stücke hallen wie das Wehklagen verstoßener Seelen durchs Jenseits. Netter Effekt, aber auch ein bisschen billig. Natürlich haben Dominic um die Handgelenke ihrer Lieder auch einen konzeptuellen Faden gebunden, den sie aus dem Fundus des Psychologen Carl Jung stibitzt haben. Jung definiert die Person eines Menschen als Fassade, als Attrappe, als Maske, die immer dann aufgesetzt wird, wenn es die Umstände erfordern: im öffentlichen Raum, in sozialen Situationen. Dabei erfüllt die Maske zwei wesentliche Aufgaben: Erstens bei anderen den gewünschten Eindruck zu hinterlassen, und zweitens die wahre Natur des Menschen zu verschleiern. Gut und schön, nützt aber auch nichts, wenn die Songs auf “Persona” am Ende guter Posthardcore-Durchschnitt bleiben.