Domkraft
Sonic Moons
Das ist die richtige Entscheidung, bedeutet aber nicht, dass Domkraft die Urkraft des Riffs vernachlässigen. Das macht bereits der Opener “Whispers” mit geradezu ekelhaft verzerrten Gitarren deutlich. Im Laufe der nächsten neun Minuten umspielen Domkraft das an- und abschwellende Riff mit cleanen Leads, rauchigem Gesang und reduzierten Bridges mit hypnotischem Effekt – eine Lehrstunde in Sachen Stoner-Doom-Songwriting.
Im Verlauf von “Sonic Moons” finden sich Domkraft öfter an den Schnittstellen von Stoner-, Psychedelic- und Progressive Rock wieder und erinnern so stark an Stoned Jesus. “Stellar Winds” lebt von seinen Tempowechseln, “Magnetism” steigert sich in seinem Crescendo in einen echten Aufwachmoment und “Downpour” ist ein fast verstörendes Rock-Ungetüm, dessen Gitarren so fauchen, dass sich fast keine einzelnen Noten mehr ausmachen lassen. Nur Frontmann Marin Wegeland faucht noch mehr.
Zudem kehren Domkraft immer wieder zur Stärke des Riffs zurück, wodurch selbst primitive Neandertaler-Songs wie “Slowburner” in ihren Bann ziehen. Auch wenn die Band in ihrem Sound weiter fest auf dem Genre-Boden bleibt, endgültig heben sich Domkraft mit ihrer emotionalen Intensität ab, die “Sonic Moons” nicht nur zum Fall für Black Sabbath-Jünger, sondern auch für Fans der Church Of Ra macht.
Das steckt drin: Electric Wizard, Sleep, Stoned Jesus
weitere Platten
Seeds
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Day Of Doom Live
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Slow Fidelity (EP)
VÖ: 08.11.2019
Flood
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The End Of Electricity
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VÖ: 16.10.2015