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    Dommengang
    Wished Eye

    VÖ: 21.04.2023 | Label: Thrill Jockey
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
    8 / 12
    Dommengang - Wished Eye

    “Wished Eye”, das vierte Album von Dommengang, den Meistern des psychedelischen Blues, ist erneut geprägt von Zurückhaltung und Subtilität.

    Der größte Bruch, den sich Dommengang bei “Wished Eye” gönnen, findet auf dem Cover statt. Auf ihren ersten drei Alben zwischen 2015 und 2019 hat das Trio aus Portland, Oregon ihnen zusätzliche Atmosphäre verliehen, indem es Fotos US-amerikanischer Alltäglichkeiten im Stile William Egglestons aufs Cover packte. Diesmal gibt es eine psychedelisch verschnörkelte Zeichnung.

    Auch die passt, denn die Songs von Dommengang mäandern psychedelisch über vier, fünf und sechs Minuten, wabern dabei wellenförmig. “Runaway” überstürzt erstmal nichts. Erst im folgenden “Society Blues” wird es laut, der Fuzz fuzziger: “Land more land/ All that money/ Is that the plan/ To head to the feast.” Textlich nur angedeutet, wird die Kritik doch deutlich. Jonathan Sielaff von Golden Retriever macht mit seiner Bassklarinette zusätzlich Druck.

    Schon “Last Card” rudert wieder zurück, und das kurze Zwischenspiel “Little Beirut” kommt ganz ohne Gesang aus. Dommengang sind und waren nie breitbeinige Rocker. Und auch keine Typen, die irgendwas überstürzten. Das vorliegende Album haben sie zwischen 2020 und 2021 aufgenommen, haben dafür ohne Ziel mehrmals die Woche gejammt, ihre Blues-Meditationen auf Tape gebannt und ganz in Ruhe die Rückkehr aus der Corona-Starre geplant. Ihr Sound wirkt eh aus der Zeit gefallen, oszillierend zwischen Vergangenheit und Zukunft.

    Das steckt drin: All Them Witches, Gavial, Peter Green’s Fleetwood Mac

    weitere Platten

    No Keys

    VÖ: 17.05.2019

    Love Jail

    VÖ: 26.01.2018

    Everybodys Boogie

    VÖ: 22.05.2015