Don Caballero
World Class Listening Problem
Text: Carsten Schumacher
Wüstes, vertracktes Drumming, konstant-rhythmisches Tapping, stetig winklig verlaufende Instrumentalgrooves und ein Leben im Spannungsfeld zwischen Prog und Indierock. Das Label Touch & Go hat das vier Alben lang unterstützt, bis die Band kurz nach der Jahrtausendwende zerfiel. Alles schien gesagt, genauso wie man sich nichts mehr zu sagen hatte. Umso überraschender kam es, dass Drummer Damon Che 2003 zwar den Namen zurückbrachte, er selber allerdings als einziges Überbleibsel der alten Band auf der Bühne erschien. Der Rest kam vom Creta Bourzia, einer ebenfalls aus Pittsburgh stammenden Epigonenband. Schlecht ist das endlich erschienene, fünfte Album damit keineswegs, leider aber auch nicht besonders inspiriert. Der Wechsel zum Extremmetal-Label Relapse kann es so wenig erklären wie die bereits vor Jahren kritisierte Neugründung. Eigentlich hört man Ausnahme-Schlagzeuger Che nur dabei zu, wie er sich mit Hilfe fremder Leute selbst covert. Das braucht, wer unbedingt auf diskografische Vollständigkeit besteht, sonst niemand. Durch diesen Text erstmals auf die Band aufmerksam gewordene Interessierte, halten sich besser an das von Steve Albini produzierte “American Don” oder das bereits 1995 veröffentlichte “Don Caballero 2”.