Heißa, was poltern diese Stücke aus den Boxen! Zweifellos noch immer tief verwurzelt im Noiserock, lassen sich in den neuen Stücken von Dope Body nun aber auch vermehrt klare Melodien ausmachen, die in ihrer wavigen Unterkühltheit an die New Yorker Szene der Suicide-Ära erinnern. Zwei Dinge bleiben bei ihnen indes unverändert: Zum einen die sehr diversifizierte Gitarrenarbeit, die sich am jeweils Besten zwischen 80er-Delay, 90er-Grunge-Verzerrung und 00er-Posthardcore-Krach bedient und das zu einem dichten, durchaus komplex zu nennenden Gitarrenorkan verwebt. Und zum zweiten die überaus feinsinnige, unglaublich virtuose, dabei aber einer wahren Prügelattacke sehr nahe kommende Schlagzeugarbeit von David Jacober. Ein zusätzlich verstörendes Element findet sich in den häufig eher an New Order, denn an Noiserock erinnernden Bassläufen samt Sound – was letztlich zu einem eigenartig zeitlosen Gesamtsound führt, der ebenso herausfordernd wie individuell ist. In dieser Form neu für Dope Body, sind die in fast jeden Song eingewobenen Passagen, die eher nach Jamsession als nach vordefinierter Songstruktur klingen – mal gekoppelt mit ziemlich eigenwilligen Gitarrensolos, dann wieder mit spannend geschichteten Krachentwürfen. Nicht nur dadurch gerät jeder Song zu einem echten Einzelstück, das mit Detailliebe rausgepeitscht wird. Was bleibt, ist eine Platte, die nicht nur im Kontext Noiserock ein ausgezeichnetes Alleinstellungsmerkmal besitzt: Sie ist mit wenig anderem zu vergleichen.