Dorthia Cottrell
Death Folk Country
“Death Folk Country” umschreibt laut Dorthia Cottrell ein eigenes Genre wie auch die Landschaft, in dem ihr künstlerisches Ich wohnt. Vor acht Jahren sendete die Sängerin von dort ihr Solodebüt “Dorthia Cottrell” aus, ein feines Stück Unerbittlichkeitsfolk.
Den spielt sie noch immer, nur nicht mehr so karg. Neben der Akustikgitarre begleiten Cottrell Bässe und E-Gitarren-Leads, eine Orgel, eine Violine und sie sich selbst in hallenden Harmoniesätzen, die dem Ganzen wahlweise etwas Sakrales oder Heidnisches verleihen. In Cottrells Händen verschwimmen Distinktionen und fordert das Werk Auseinandersetzung.
Mit grimmigem Ernst nennt sie einen Song “Family Annihilator” und stellt sich im Video dazu als Sensenfrau in die Nähe junger Eltern mit Kind – Tod hier, Schöpfung da, alles eins. Könnte ganz schön Doom sein, wie bei Windhand, will Cottrell aber nicht. Sie singt “I only eat the things that I kill” und “When I’m sober, I’m mean” und klingt dabei seltsam einladend.
Sie macht “For Alice” und “Effigy At The Gates Of Ur” zu kleinen Hits, die sowohl nach Liebesbekundungen klingen als auch nach den letzten Metern von gescheiterten Beziehungen. Distinktionslos exzellent, düster und plastisch und völlig frei von Prätention präsentiert sich das “Death Folk Country”. Wer sein Album so nennt, will ein Statement setzen. Hat geklappt.
Das steckt drin: Emma Ruth Rundle, Windhand, Chelsea Wolfe
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Dorthia Cottrell
VÖ: 03.03.2015