Down To Earth Approach
Another Intervention
Text: Jan Schwarzkamp
Down To Earth Approach sind (neben Emanuel) das aktuellste Signing des ehemaligen
Indie/Emo-Erfolgslabels ‘Vagrant’. Ehemalig deshalb, weil Bands wie Saves The Day, The
Get Up Kids oder Dashboard Confessional, deren Erfolg den Labelnamen in aller Munde
trieb, ihre besten Tage hinter sich haben. Die Kids sind weg vom Fenster, Saves The Day
versacken im Mittelmaß und Christopher Carraba fährt hauptsächlich für ‘Universal’ die
Ernte ein. Ergo müssen neue Namen, neue Highlights her. Mit D.T.E.A. hat man ein
solches jedoch nicht am Haken: Dem Namen nach könnte man es auch mit einer
Oldschool-HC-Kapelle zu tun haben. Hat man aber nicht – sondern mit vier Jungspunden
aus Batavia/New York, die auf ihrem Debüt entspannt powerpoppen, als hätten sie nie was
anderes gemacht. Dass dabei keine Top-Hits entstehen, sondern melodieverliebte
Midtempo-Songs bar jeder Ecke und Kante, ist schade. Was ‘Vagrant’ sich von dieser
bestimmt unheimlich sympathischen Band wohl versprochen haben? Immerhin passt das
Quartett gut ins Raster, klingt es doch wie die Teenie-Variante der bereits gestandenen
Männer von Hot Rod Circuit um den immer weniger rotzig klingenden Frontmann Andrew
Jackson, die mit “Reality’s Coming Through” bereits ihr fünftes Album vorlegen. Sicher
könnte man der Band zugute halten, dass die Songstrukturen beständig eingängiger
werden, der Gesang immer harmonischer, sprich: man eben auch nur auf der Suche nach dem
perfekten Popsong sei. Leider ist der nur nirgends zu finden. Noch nicht einmal
nennenswerte Highlights gibt es. Das war beim 2002er Vorgänger “Sorry About Tomorrow”
(ebenfalls auf ‘Vagrant’) noch anders. Mit “The Pharmacist” und besonders mit “At
Nature’s Mercy” waren dort immerhin zwei Titel an Bord, die Powerpop-Dekaden überdauern
dürften, ohne je angestaubt zu wirken. Auf “Reality’s Coming Through” sucht man derlei
Perlen vergeblich.