Die vier Bandmitglieder haben die neuen Songs keinem Konzept unterworfen, sie drehen sich allerdings um die niemals endende Suche nach mehr Zufriedenheit. In dieser Hinsicht habe der letztlich wartende Tod auch etwas Gutes, sagt Hauptsongschreiber, Gitarrist und Sänger Dominik Goncalves dos Reis: Der Tod mache die Zeit auf Erden erst wertvoll, weil ohne ihn niemand die Zeit nutzen müsste und würde; das Leben wäre bedeutungslos. Wie aufreibend es aber selbst mit dieser Einsicht sein kann, hört man den sechs Songs und den rund 40 Minuten auf “Ethic Of Radical Finitude” an. Der zu Beginn kaum wahrnehmbare Opener “Seduced By”, ein knapp dreiminütiges Ambient-Intro, geht in die tiefen Drums und Gitarrenwände von “The Grotesque Illusion Of Being” über – man ist mitten drin im Leben, das sich zwischen atmosphärischen Parts und Blastbeats samt Geschrei und Gekeife einpendelt. Dieses relativ ausgeglichen ausfallende Wechselspiel beherrschen Downfall Of Gaia weiterhin in Perfektion. Neu ist der klare Gesang, der die Crust-Wut in “Of Withering Violet Leaves” ausbremst. Außerdem finden sich etwa in den atmosphärischen Teilen von “Guided Through A Starless Night” Spoken-Word-Passagen, bis es aber soweit ist, wird das funkelnde Intro des zehnminütigen Songs jäh von einer Welle aus Wut heruntergezogen, die etwa in der Mitte des Songs wieder abebbt. Ebbe und Flut liegen auf “Ethic Of Radical Finitude” nah beieinander, wegspülen können sie einen beide.
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