Ihre Ehrfurcht vor Kyuss und Fu Manchu ist auch auf dem zweiten Album noch stark herauszuhören, der Weg zu ihrem eigenen Platz im Rock-Geschehen ist für Dozer noch lang und steinig.
Die Split-Veröffentlichung mit Unida, wo sie die zweite Seite der Best Of Wayne-Gro-EP bestritten, hatte ihnen in der Stoner-Community recht schnell einen gewissen Bekanntheitsgrad beschert und ihrem Debütalbum zu recht ansehnlichen Verkäufen verholfen. Um das Stoner-Etikett kommen die vier Schweden auch auf längere Sicht nicht herum, auch wenn sie auf der CD all beer drinking buddies grüßen und sich Gitarrist Fredrik gesanglich ganz gut von seinem Vorbild John Garcia emanzipiert hat – ein Song wie Freeloader stellt da die die Regel bestätigende Ausnahme dar. Aber ihre vorhersehbaren Riff-Konstrukte wagen viel zu selten den Ausbruch aus den Genre-Grenzen, zudem verbreitet Drummer Erik mit seinem unausgereiften Getrommel ziemliche Hektik, statt den Saiteninstrumenten einen relaxten Groove-Teppich als Unterlage zu bereiten. Mehr doomige Erhabenheit und psychedelische Nuancen (wie bei TX-9) und weniger Biker-Rock-Attitüde könnte ein hilfreiches Rezept gegen das drohende Schicksal der Mittelmäßigkeit sein. Die Mutter der Götter ist Madre De Dios jedenfalls mitnichten. Eine weltweit auf 1.000 Exemplare limitierte Vinylversion mit extra dafür angefertigtem Artwork ist auf dem hauseigenen Label Molten Universe (ebenfalls über Cargo vertrieben) erschienen.
weitere Platten
Drifting In The Endless Void
VÖ: 21.04.2023
Call It Conspiracy
VÖ: 10.03.2003
In The Tail Of A Comet
VÖ: 19.06.2000