Die Mr. T Experience ist mal wieder ein lebender Beweis, daß Gerechtigkeit auf dieser Welt nichts zählt und immer die Falschen gewinnen: Da fabriziert die Band von Dr Frank seit knapp 15 Jahren ein Pop-Punk-Klein- bis Großod nach dem anderen, und alles, was dem sympathischen Trio übrigbleibt, ist, Bands wie beispielsweise den ungleich weniger begabten Ex-Lookout-Labelkollegen Green Day etwas wehmütig aus der Ferne beim Ruhm-, Ehre- und Kohle-Einsammeln zuzuwinken. Doch Dr Frank läßt sich nicht kleinkriegen, wie sein erstes Solo-Album jetzt unter Beweis stellt. Unter der Produzenten-Ägide von CA-Punkrock-Denkmal Kevin Army lebt er hier mit 13 Songs die Seiten seines Songwriter-Talents aus, die mit MTX so nicht zu verwirklichen wären: lupenreinen Sixties-Pop in bester Kinks-Tradition, Bossa-Nova-Klänge, Country-Balladen für zweisame Lagerfeuerkuschelabende, den guten alten RocknRoll. Dr Frank hat seine Authentizitäts-Hausaufgaben gemacht, und im Gegensatz zu vielen Kollegen wird er nie zum oberflächlichen Punkrock-Hampelmann, der mal was anderes ausprobieren will – Pop bleibt Pop, und wenn Kitsch, dann eimerweise. Und je öfter ich seine ungemein weisen, charmanten und unendlich rührenden Herzschmerz-Texte höre, desto klarer wird mir, nach wem Kiss riefen, als sie Calling Dr. Love schrieben…