Reggae mal anders: Auf Inna City Pressure” verarbeitet Dr. Israel eine überraschende Bandbreite von Einflüssen, zeigt sich dabei aber immer noch alten Traditionen des Jamaica-Sounds verpflichtet. Vor allem sein klassischer Reggae-Gesang läßt keine Zweifel offen, wo der New Yorker seine Heimat sieht, zumal sich Songs wie Pressure” oder Survivor” in relativ konventionellen Bahnen bewegen. Ziemlich rootsbetont ist auch ein Song wie Armagideon Time”, doch mit mittlerweile auch in den USA angesagten Jungle-Beats verpaßt er dem traditionellen Song ein ziemlich modernes Soundgewand. Mit The Doctor Vs. The Wizard” wagt er dann ein Black Sabbath-Cover, bei dem er Reggae-typische Verkifftheit mit Gitarrenriffs kombiniert und damit nicht einmal eine Bauchlandung hinlegt. Crisis” wagt sich ebenfalls in krachigere Gefilde vor, hat dabei aber nichts Rockiges, sondern offenbart Israels Nähe zur New Yorker Illbient-Schule. Und Coppers”, das gemeinsame Stück mit Rancid, das bereits auf Life Wont Wait” vertreten war, gibts hier in einem Remix, der sich vor dem Original keineswegs verstecken muß. Insgesamt ein ziemlich großartiges Album, das auch unter Leuten, die sich normalerweise nicht mit Reggae anfreunden können, Freunde finden dürfte.