Sandelholzduft liegt in der Luft. Vorbeischwebend an Raga-Gaga, leicht verpeiltem Glockenspiel und anderem Klangtinnef findet man sich im esoterischen Klunkerclub wieder, ehe man die Schuhe vor der Tür ausziehen kann. Alben wie dieses passieren der Menschheit so unvermittelt wie die zufällige Entdeckung einer psychedelischen Droge. Realweltlich gesehen wurden hier lediglich ausufernde Jamsessions eines Kopenhagener Musikprojektes mit viel Momentcharakter auf Band gebracht – es gab und gibt keine Bandfotos, keine Tour, kein Nachdenken über das Leben danach. Wer jedoch den Einstieg in die Dimension hinter der Tapete schafft, findet darin: minutenlange Drone-Trips, akustisches LSD-Äquivalent, Schwedenpornos, Lavalampenluder, ein Hare-Hare-Harmonium und viel Raum zum Balancieren auf der Basslinie. In dieser Welt regiert die Auflösung der Polarität: Während des Aufenthalts drüben mag man sich weder für Fisch noch Fleisch (logisch) noch für Intro, Interlude oder Song so recht entscheiden. Was immer die Psychedelic-Exponenten ihrer Zeit im Sinn und in der Blutbahn hatten – nur “2000 Micrograms From Home” liegt eine Welt, in der Syd Barrett und Sunn o))) sich wissend die Hände reichen. Möge die Trickkiste von Dragontears für immer verschlossen, ihr technisches Entstehen ab hier unerklärt bleiben.