Dass der unverwüstliche Rodney “on the Roq” Bingenheimer sie in seiner Radiosendung zwischen Bad Religion und Ramones spielt, passt perfekt zur DNA der Band. Der Sound von Drakulas atmet zum einen den originären Drive aus den Gründungstagen des Garage-Punk, zum anderen dickt das Quartett Songs wie “Sin Will Find You”, “Electric Eliminators” oder “Fashion Forward” mit jenen Zutaten an, die auch KROQ-Größen wie die Dickies, B-52’s oder Devo Ende der 70er als Kitt zwischen New Wave, Punk und Indie verwendeten: Humor, Popart-Verweise und eine Vorahnung des großen
Videofilm-Jahrzehnts. “Terminal Amusements” ist in diesem Fall der Name einer imaginären Spielhalle, Frontmann Mike Wiebe (Riverboat Gamblers, High Tension Wires) und Gitarrist Zach Blair (Rise Against, Hagfish) konstruieren in ihren Songs dazu ein überdrehtes Action-Musical, angesiedelt im New York von “Warriors, Taxi Driver und dem Intro von Welcome Back, Kotter”. Was auf dem Papier fast etwas verkopft klingt, funktioniert musikalisch aus dem Stand und geht auf kürzestem Weg ins Ohr mit Uptempo-Beats, Hooks im Dutzend,
zischende Hi-Hat, hier und da Synthie-Spuren zur Auflockerung. Ein perfektes Punkrock-Album für einen (theoretischen) Sommer mit
Dosenstechen, Mix-Kassetten im Ghettoblaster, weißen Sonnenbrillen, komischen Frisuren und karierten Hosen.
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Raw Wave
VÖ: 18.11.2016