Das muss man aushalten können. Denn Dreamcars größte Stärke ist die gleiche wie von AFIs kürzlich erschienenem Blood Album: Havoks unverwüstliche Stimme thront mehr als erhaben über den Instrumentals. Mal gibt er sich im Postpunk-Bariton, dann versucht er bei On The Charts oder The Preferred sogar zu rappen. Er versucht sich an Dance-Pop-Gesängen zu Funk-Gitarren und Beach-Boys-Gedächtnis-Schubidu kann er sich in All Of The Dead Girls auch ins Portfolio schreiben. Das ist schön für ihn, und es ist gut zu wissen, dass er so etwas kann, die Songs, die dem zugrunde liegen, kann er damit allerdings nicht vor der Belanglosigkeit retten. Zwar ist es geradezu fantastisch, wie sehr ein Großteil der Songs auf Dreamcar aus der Zeit fällt, weil Havok und No Doubt minus Gwen Stefani sich durch Postpunk, Synthie-Discopop und Funk arbeiten und diese Stücke durch die Stimme des AFI-Sängers anziehend düster funkeln, richtige Ohrwürmer fallen dabei keine ab. Im Gegenteil: Mit der Zeit driftet das Album ins Nervig-Nichtige ab, wie Don?t Let Me Love oder Do Nothing gegen Ende verdeutlichen. Falls Dreamcar kein kurzzeitiger Flirt von Havok, Kanal, Young und Dumont sein soll, dann besteht noch etwas Hoffnung für die Band. Zwar geht auch die Lead-Single Kill For Candy nicht so sehr ins Ohr, wie es sich die vier Beteiligten womöglich selbst einreden, mit ein bisschen mehr Zeit wachsen Dreamcar möglicherweise aber so weit zusammen, dass es für einen besseren zweiten Versuch reicht.