Solider Deutschpunk, dem ein bisschen mehr Wut und ein bisschen weniger Trauer nicht geschadet hätte.
Die lustigen Ansagetexte zu Beginn und zwischendrin maskieren das fünfte Dritte Wahl-Album als Übungsplatte für Hifi-unkundige Eltern. Ab drei Jahren darf mans hören, und es gibt viel zu lernen: Auf ruppige Wahrheiten wie Dummheit kann man nicht verbieten folgen Patentlösungen à la was gegen Dummheit hilft ist Bildung in wohlmeinender Sozialpädagogen-Manier. Doch Weinerliches wie die Trauer über verpasste Chancen wird wettgemacht mit beißender Ironie, fein umgesetzt im zwischen Kinder- und Trinklied taumelnden Kleiner Planet. Musikalisch erinnern die Mitgröl-Refrains aus vielen rauen Kehlen ein wenig an die Toten Hosen, das eine oder andere scheppernde Gitarrenriff gemahnt an Rammstein. Insgesamt geben die Hansa Rostock-Fans ihrem Werk jedoch die typische kämpferische Note und schwingen ihr Schwert irgendwo zwischen Highspeed-Punk und Ballade. Diverse Gastsänger aus der Deutschpunk-Szene helfen mit, wenn es um die gute Sache, den Widerstand geht: Jeder kann entscheiden ob er laut träumt oder still heißt es da, und Dritte Wahl haben sich entschieden: Laut!
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