Drowningman aus Vermont sind Szenelieblinge. Sie waren von Anfang an mit dabei, als sich diese unberechenbare Brut von Bands wie Coalesce, Converge, Botch, The Dillinger Escape Plan und Cave In aufmachte, die Welt zu zerfurchen und Bühnen zu zerstören. Drowningman lieferten ihr Quäntchen Apokalypse, ihre Spielart des spastischen Post-Hardcore, gespickt mit sarkastischen Texten. Fans griffen zu und auch tolle Labels wie Revelation, Equal Vision und Hydrahead. Versteckt hinter ihrem einfallslosesten Artwork meldet sich die Band auf dem Tough Guy/Streetpunk-Label Thorp zurück. Früher hat sich Jacob Bannon (Converge), Aaron Turner (Isis) oder Ex-Gameface-Sänger Jeff Caudill (s.o.) um das Artwork gekümmert, die Aufnahmen brachten Leute wie Brian McTernan (Hot Water Music, Thrice etc.) oder Steve Evetts (Sepultura, Snapcase etc.) unter Dach und Fach. Alles hat sich geändert. Hat sich jeder von der Band abgewandt? Hat die Band sich großen Namen verweigern wollen? Ist der Ofen einfach aus? “Don’t Push Us When We’re Hot” macht nur bedingt Spaß. Der Sound ist dünn und schepprig, die Mehrstimmigkeit ist völlig untight. Zufall? Im Gegenteil sicher beabsichtigt, denn schräg war die Band schon immer, und schräg will sie bleiben. Manche mögen widersprechen, aber Drowningman waren und sind auch heute noch immer am besten, wenn sie den Mut zur Melodie haben. So gehört in “Today’s Special: Still Beating Hearts” und dem zunächst ruppigen, dann eingängigen “Major Disappointment Reporting For Duty”. Es hätte schlechter kommen können. Oder um einiges besser.
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Rock And Roll Killing Machine
VÖ: 04.09.2000