Kontrolliert zuckender Endzeit-Krach serviert an den fantastischsten Songtiteln des bisherigen Jahres.
Der Titel weiß, was er aussagen will. Drowningman machen keine Gefangenen. Durchaus den soundlichen Gepflogenheiten ihres letzten Revelation-Outputs How They Light Cigarettes In Prison angepasst, schrubbt man sich hier gewaltbereit durch neun Brechstangenversionen eines unfreundlichen Lebens. Mit allem Drum und Dran, den üblichen Schreiorgien und ordentlich Metal. Das wäre alles noch nicht so spannend, wären da nicht die äußerst ambitionierten Texte, die zur Krönung auch noch Monstertiteln unterstehen, die alleine beinahe schon den Kauf wert sind. Sei es der beißende Kommentar zum New Metal-Psycho-Boom This Years Most Fashionable Signs Of Weakness, die Gesellschaftskritik When People Become Numbers, das psychologische Gutachten The Truly Dangerous Nature Of A Man Who Doesnt Care If He Lives Or Dies oder die umwerfenden Last Weeks Minutes From The Meeting Of The Secret Society Of Your Friends Who Actually Hate You und If God Loves A Winner Hes Going To Want To Fuck Me In A Minute (Born To Break Even) – selten habe ich mich alleine beim Studium der Songtitel so gut unterhalten gefühlt. Danke sehr. Dazu, um das Gesamtkunstwerk abzurunden, gibt es ein ästhetisch unfreundliches, aber ungemein stilvolles Artwork, das – man mag es angesichts der Motive kaum glauben – von Jeff Caudill (Gameface) stammt. Musik 7 Punkte, Gesamteindruck zwei drauf.
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Don't Push Us When We're Hot
VÖ: 26.09.2005